Im Juni 2018 erschien im Wochenblatt TIPS, Ausgabe Steyr, ein Artikel über meinen neuen Standort und weitere Aktivitäten in der Dambergasse 2-4.
Damberggasse: ‚Kunst des Lebens‘ in einem Haus
STEYR. Während FP-Politiker in der Einrichtung eines neuen sozialbetreuten Jugendzentrums in der Damberggasse ein Ungemach für den Stadtteil Bahnhof wähnen, beziehen Kreative ebendort Räume: Trommelbauer Harald Fröhlich und Metallkünstler Mario Werndl werken bald Tür an Tür mit dem Jugendtreff.
Gegenüber im „Wollzimmer“ wird schon regelmäßig in ungezwungener Runde gestrickt. Künftig soll auch in Harald Fröhlichs Werkstatt ein jeder, der Konkretes aus Holz umsetzen will (nach Absprache), vorbeikommen können. Jeder, der selbst den Raum, das Werkzeug oder das Know-how zur Umsetzung einer Idee nicht hat.
Vom Garstner Fuxengut übersiedelt, hat der Trommelbauer und Holzkünstler in der Damberggasse 4 sein neues handwerkliches Reich geschaffen. Unterm Gewölbe, wo einst Bier und Braten aufgetischt wurden (ehem. Gasthaus Gamsjäger), stehen jetzt alte und teils selbstgebaute Gerätschaften wie Hobel- und Schleifmaschinen. Fröhlich braucht sie für Djembe, Obertontrommel und Co. Der gelernte Lehrer und Gärtner entdeckte vor etwa 25 Jahren sein Geschick für Holz. 2003 warf er den Job als Pädagoge hin, weil es sich nicht mehr richtig anfühlte, den kindlichen Lerndrang zu disziplinieren, wie er erzählt. „Mein Zugang ist es, Lebendigkeit und Kreativität zu fördern“, sagt der 58-Jährige und erklärt so auch seine Liebe zum Gestalten mit den eigenen Händen.
Lebendigkeit für die Stadt
In einem Kurs in München lernte er den Trommelbau kennen, Erfahrung machte ihn schließlich zum Meister. Von der Auswahl des regionalen Holzes und dem Drechseln über das Reinigen der Naturhäute aus wertschätzender Viehwirtschaft bis zum Stimmen des Instruments übernimmt er alle Schritte selbst. „Rhythmusinstrumente waren die ersten Instrumente in allen Kulturkreisen der Welt und es gibt sie bis heute fast überall“, erklärt Fröhlich. So manche Trommel, die er baut, kommt auch für therapeutische Zwecke zum Einsatz.
Einige Jahre war Fröhlich als Sozial- und Jugendbetreuer tätig. „Eine schöne Zeit“, sagt er. Das nebenan einziehende Jugendzentrum sieht er sehr positiv: „Ich bin bewusst in die Stadt umgezogen, um hier meinen Zugang zu mehr Lebendigkeit einzubringen.“
Zusammenschweißen
Nebenan im selben Gebäude wird es in ein bis zwei Monaten „schweißtreibend“ zugehen: Auch Metallbildhauer Mario Werndl richtet derzeit sein neues Atelier in der Damberggasse ein, bietet dort künftig u. a. Workshops für Kids und Erwachsene an. „Reizvoll wird am neuen Standort nicht zuletzt das Schweißen in der Auslage sein: Man hat einen tollen Ausblick und von außen kann man sehen, was drinnen so passiert“, sagt Werndl, der auch HTL-Schüler in seinen Räumen praktizieren lässt. Ebenfalls an den Standort Damberggasse 2–4 zieht es den Verein Shaolin Tempel Steyr. „Wir alle gemeinsam planen, dem Haus den Namen “Art of Life„ zu geben, er soll die künftige Vielfalt in den Innenräumen widerspiegeln“, so Werndl, der wie Fröhlich betont: „Das Engagement von Vermieter Berthold Tempelmayr hat das möglich gemacht.“